Sonntag, 27. Juni 2010

Haus am See

Die ersten 500 km Kanada haben wir hinter uns. Sorry, dass wir uns jetzt erst wieder mit dem Blog melden, aber, dort wo wir waren, gab es, wenn man Glück hatte einen einzigen Internetanschluss im ganzen Dorf.

Donnerstag Mittag sind wir zusammen mit Lori in unserem vollgepackten Truck in Richtung Gun Lake in der Nähe von Gold Bridge aufgebrochen. Unterwegs haben wir einen Stop in Whistler gemacht. Wir wollten uns unbedingt das Olympia Zentrum anschauen. Leider war das wegen Bauarbeiten geschlossen. Wir haben das nicht wirklich verstanden, es war doch grad erst neu. Also haben wir uns dann entschlossen uns Whistler Village anzuschauen. Man muss echt sagen ,das Eldorado für einen Winterurlaub in Kanada. Direkt bis an die Pisten gebaut. Ein Tagespass für die Lifte kostet dann hier auch mal schlappe 100 CAN$.




Die letzten 50 km von Pemberton über den Hurley Pass haben wir auf einer "Straße ohne Belag" (wie es der Reiseführer nennt) zurückgelegt. In Deutschland würde man eine solche Straße eher als gut ausgebauten Wanderweg bezeichnen. Mit unserem "alten" Truck war das nicht so angenehm. Das Schätzchen hat ja nun auch schon gute 407.000 km auf dem Buckel. Man scheucht alte Leute ja auch nicht so einfach durch die Berge. Es war alles in allem etwas holperig, manche Steigungen gingen nur im 1. Gang und die Tanknadel ständig fröhlich von voll bis leer gewippt, aber die Aussicht hat dafür alles entschädigt. 50 km in 1 1/2 Stunden ist auch kein schlechter Schnitt. Es soll Busse in New York geben die langsamer sind.


Nach 4 Stunden sind wir dann endlich an unserem Haus am See angekommen. Seht euch die Bilder an, es ist einfach unbeschreiblich. Direkt vom Wohnzimmer konnten wir auf den Gun Lake schauen. Kein Fernseher, kein Radio, kein Internet, kein Handyempfang, keine Dusche - rein gar nichts. Nur die pure Natur Kanada´s.

Diese haben wir am Freitag dann auch in vollen Zügen genossen. Wir sind mit dem Boot & dem Kayak auf den See rausgefahren. Am späten Nachmittag sind dann auch Frank und Bob (ein Freund von Frank & Lori) nachgekommen. Abends haben wir es uns am Lagerfeuer gemütlich gemacht, ein paar Steaks gegrillt und das ein oder andere Bier getrunken. Meist englisches oder schottisches, Frank steht auf dunkle und leicht süffige Biere. Natürlich durfte das obligatorische Bud Light nicht fehlen. Sogar Warsteiner aus der 500 ml Dose gab es. Bob nannte es "500 ml of pure refreshment". Wenn er wüsste wie schlecht Warsteiner schmeckt. Verglichen mit den amerikanischen und kanadischen Bieren ist es aber in der Tat ein guter Tropfen.

Anschließend hat Hendrik am Steg geangelt. Nach nur fünf Minuten hatte er den ersten Biss. Der Fisch zappelte ein paar Minuten an der Angel, aber bis wir den Kescher geholt hatten, hatte Hendrik sich an sein Herz für Tiere erinnert und den Fisch wieder frei gelassen. Das war leider auch der erste und letzte Fisch den wir an der Angel hatten.

@ Papa: das wäre etwas für dich gewesen.
Klares Wasser... Wir konnten sehen wie die Fische den Köder verfolgt haben.
Totale Windstille... Wir konnten sehen wo die Fische sind, dank der Blubberblasen und teilweise sind die sogar im Wasser gesprungen.

Am Freitag haben Frank, Lori und Bob eine Tour mit ihren Motorrädern gemacht. Wir sind am See geblieben, haben uns in die Sonne gelegt und haben relaxt. Hendrik hat dabei einen ziemlichen Sonnenbrand bekommen, thank god das es hiervon keine Bilder gibt. Hallo !!! Wer will denn schon einen Sonnenbrand sehen, nicht wegen dem Waschtrommelbauch.


Kristina ist dann später auf die andere Uferseite gepaddelt um ihre neuen kleinen Fischfreunde zu fotografieren. Ich glaube es sind diese Putzfische die man auch immer im Aquarium hat. Ist ja auch logisch, einer muss den See ja sauber halten.

Als Kristina dann auf dem Weg zurück wieder ins Kajak einsteigen wollte hat sie unfreiwillig 2 x eine Eskimorolle gemacht. Dabei hat sie dann auch leider ihre Kamera gebadet. Die Bilder konnten wir zumindest retten. Nach einer Nacht unter der Leselampe hat die Kamera dann auch wieder funktioniert. Vielleicht muss sie nochmal richtig gesäubert werden.
Abends haben wir dann über dem Feuer Würstchen gegrillt und den Abend wieder bei einem kühlen "bierartigem" Getränk ausklingen lassen.

Nach einer etwas kurzen Nacht haben wir dann am Sonntagmorgen gefrühstückt und das Haus besenrein gemacht. Nun mussten wir alle noch in das 5 km entfernt gelegene Gold Bridge und tanken. Ja genau, an einen Sonntag hat dort die Tankstelle auf. Man beachte das Gold Bridge insgesamt nur 43 Einwohner hat. Das nächste Dorf, Bralone, ist ca. 10 km weit entfernt, hat stolze 60 Einwohner und ist das einzige Dorf in der Nähe was über einen Internetanschluss verfügt.
Unser Weg zurück hat wieder über unzählige Kilometer Schotterpiste entlang von Seen, Bergen und steilen Abhängen geführt. Highlight war der Stop in einem Pub um Mittag zu essen. Es lief grad die 60 Min. des Spiels Argentinien gegen Mexiko. Es war übrigens gut zu hören das Jogi´s Elf uns ins Viertelfinale ge"Müller"t hat. So hat es zumindest die Bild genannt. Also wir saßen in dem Pub, als sich plötzlich jemand Fremdes zu uns an den Tisch gesetzt hat. Wie sich später herausstellt hieß der Gute Viktor und war aus der Stadt. Er machte den Eindruck als wäre er dicht wie Nachbars Lumpi. Wie sich später dann herausstellte war er auch der Fahrer einer kleinen Gruppe die sich noch etwas die Umgebung anschauen wollte. Besagter Viktor saß nun an unserem Tisch, "amüsierte uns köstlich" mit seinen lallend vorgetragenen Storys und machte keine Anstalten zu gehen. Es kamen immer wieder Leute von draußen rein die versuchten ihn zu holen damit sie endlich losfahren konnten. Diese hatten es aber meist auch nicht sehr eilig und erzählten uns dann auch noch etwas. Komischerweise waren die aber genauso dicht wie Viktor. Alles in allem haben wir nun Viktor kennengelernt, seinen besten Kumpel John Boy, dessen Tochter Chrystal und noch so einen Kautz der um unseren Tisch schlich. Als Viktor dann hörte das wir aus Deutschland kommen, holte er Horst, einen Bekannten der seit 20 Jahren Rentner ist und jeden Sommer für 3 Monate nach Kanada kommt. Alles in allem sehr komische Vögel. Lori meinte das wären Indianer gewesen, die hätten nichts besseres zu tun als sich jeden Tag den A... zu formatieren. Frank hat ein super Video mit seinem IPhone von Viktor gemacht. Wir werden später versuchen es online zu stellen.
So, soviel für heute. Morgen abend brechen wir dann auf nach Edmonton. Wenn wir uns nicht zwischendurch von einem Internetcafe melden, kann es sein das erst wieder am Wochenende neues im Blog steht.
Grüße
Kristina & Hendrik
Fazit: Alles in Allem ein wunderschönes, sonniges, langes Wochenende mit einigen Moskitostichen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen